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Wie das?
Seit dem Jahr 2001 gehört das Nähen zu meinen Hobbies. Als ich jünger war, hatte ich ab und zu meine Mutter gebeten, mir doch das Nähen beizubringen. Darauf sagte sie immer nur, setz dich einfach an die Maschine, es ist ganz einfach. Das war mir dann doch zu suspekt - so einfach konnte das doch nicht sein?!
Dann unterhielt ich mich eines Tages mit einer Freundin, und wir kamen auf das Thema Nähen. Ich erwähnte, dass ich das auch immer schon hatte lernen wollen. Daraufhin schlug sie vor, dass wir zusammen einen Volkshochschulkurs besuchen könnten. Gesagt, getan.
Im Kurs habe ich dann festgestellt, dass das Nähen tatsächlich gar nicht so schwierig ist, obwohl es natürlich seine Tücken hat. Wichtig sind vor allem sorgfältiges Arbeiten und Geduld - besonders beim Auftrennen ;-) Bildliche Vorstellungskraft ist natürlich in jedem Fall notwendig. Schließlich muss ich mir vorstellen können, wie ein bestimmter Stoff mit einem bestimmten Schnittmuster in fertigem Zustand aussehen sollte - und wird, im Idealfall ;-) Und es hilft, um Schnittmuster zu lesen.
Den VHS-Kurs habe ich einige Jahre besucht; später habe ich mich dann mit Freundinnen, die ich auf dem Hobbyschneiderin-Nähkränzchen in Köln kennengelernt habe, privat getroffen. Inzwischen sind wir nach Hamburg umgezogen, und hier besuche ich ab und zu den Hamburger Hobbyschneiderinnen-Treff, genannt Elbnadeln.
Henne oder Ei?
Zuerst den Stoff kaufen, und dann ein Schnittmuster suchen? Oder andersrum? Bei mir hält sich das etwa die Waage, glaube ich. Je nachdem, wo ich mich öfter aufhalte, im Stoffladen oder beim Durchlesen der neuesten Burda Moden, kommen die Inspirationen mal von dieser, mal von jener Seite.
Da sparst du doch bestimmt viel Geld!
Einer dieser Mythen über das Nähen, der sich hartnäckig hält ;-)
Stoff ist nicht gerade billig, zumindest, wenn man Wert auf eine gewisse Qualität legt. Ein guter Jersey kostet mich z.B. derzeit um die 12,- bis 15,- Euro den Meter. Aus dem einen Meter mache ich ein T-Shirt; und wenn ich verschiedene Stoffe zusammen stückele, kann ich die Reste aus mehreren Shirts dann noch zu Träger-Tops verarbeiten. Je nachem, wo man sonst einkauft, ist das also teurer oder preiswerter als gekauft. (Bei mir preiswerter...)
Teurer geht natürlich immer; ein hochwertiger Wollstoff oder Seide kostet auch mal 30,-Euro oder mehr, und nach oben sind wie immer die Preise offen.
Natürlich gibt es auch viele preiswertere Stoffe, und wenn man nicht gerade einen kompletten Anzug schneidert - oder relativ klein und schmal ist, so wie ich - kann man auch oft in der Restekiste Glück haben.
Allerdings ist das ja nicht der einzige Kostenfaktor. Ein Einzel-Schnittmuster kostet um die zehn Euro oder mehr, dazu braucht man noch Nähgarn, und je nach Modell noch Futterstoff, Einlage, Schrägband, Knöpfe, Reißverschluss etc. pp. Das läppert sich...
Ganz zu schweigen von einer vernünftigen Nähmaschine.
Und wenn man dann noch die Zeit dazurechnen würde, die man für´s Nähen benötigt...
Rein betriebswirtschaftlich gesehen lohnt sich das also meines Erachtens nach nicht. Ohne die Zeit zu berechnen, und wenn der Stoff preiswert ist und wenn man nicht viel Zubehör braucht, kann es natürlich billiger sein als ein gekauftes Teil. Aber so pauschal stimmt das sicherlich nicht.
Warum dann die Arbeit?
Tausend gute Gründe..., z.B.
- es ist maßgeschneidert auf meine Figur
- ich kann meine eigenen Ideen und meinen Stil umsetzen
- es befriedigt ungemein, etwas mit den Händen zu machen, wenn man wie ich den ganzen Tag am Computer arbeitet
- es macht einfach Spaß - oder haben Sie keine Hobbys?
Welche Schnittmuster?
Die Burda Style (früher Burda Moden) habe ich inzwischen im Abonnement, weil ich sie mir in den letzten Jahren sowieso jeden Monat gekauft habe. Neue Mode ist inzwischen leider insolvent. Der OZ-Verlag hat mit Diana Moden, Lea sowie Sabrina Special gleich drei Nähzeitschriften im Programm, und es gibt mittlerweile auch viele kleine deutsche Hersteller von Schnittmustern, wie z.B. Farbenmix oder Schnittchen; auch die sogenannten neuen Medien werden zunehmend genutzt, wie z.B. von Schnittvision, die komplette Kollektionen auf CD verkaufen, und durch Eingabe der eigenen Körpermaße individualisiert ausgedruckt werden.
Unsere niederländischen Nachbarn haben die Knip Mode, aus Spanien kommt die Patrones. Aus Italien kommen die Einzelschnittmuster von Moda Marfy, die hochwertige Modelle anbieten und besonders auf Brautmode spezialisiert sind. Witzigerweise verfügen gerade die Franzosen über keine eigene Nähzeitschrift oder einen großen Hersteller von Einzelschnittmustern. (Kleinere Anbieter gibt es allerdings.)
Wie so oft wird man in Amerika mit dem größten Angebot fündig. Eine Schnittmusterzeitschrift, vergleichbar der Burda, gibt es zwar auch dort nicht, dafür gibt es unzählige Anbieter von Einzelschnittmustern. Das Angebot des Händlers SewingPatterns.com gibt einen ersten Eindruck von dieser Vielfalt. Die bekanntesten amerikanischen Schnittmuster kommen vom McCall-Konzern, der mit Butterick, Vogue und McCalls gleich drei Schwergewichte im Angebot hat. Der bekannteste vierte Anbieter dürfte Simplicity sein, die vor längerer Zeit auch den englischen Anbieter New Look aufgekauft haben.
Ausrüstung
Angefangen habe ich mit einer kleinen Toyota-Nähmaschine, eine Leihgabe meiner Mutter. Recht schnell stieß ich dabei an die Grenzen des Möglichen. So waren z.B. nur die grundlegenden Sticharten wie Geradstich und Zick-Zack-Stich möglich, mit fest vorgegebener Stichlänge und -breite, ohne die Möglichkeit, diese je nach Aufgabe und Material zu variieren. Das Nähen von elastischen Stoffen war so gut wie unmöglich. Und dann kam der Tag Herbst 2002, an dem ich die Messe "Mode Heim Handwerk" in Essen besuchte, und zufällig auf den Messestand der Firma Pfaff geriet... Die sehr agilen Verkäufer zeigten mir das Topmodell, mit integriertem Oberstoff-Transport, automatischer Knopflochfunktion und vielem mehr, und es war augenblicklich um mich geschehen. Mein Geldbeutel würde allerdings weder jetzt noch mittelfristig eine solche Investition zulassen, die damals um die 2.000 Euro lag. Nachdem ich diesen Punkt mehrmals deutlich angesprochen hatte, zeigte man mir mehr oder weniger bereitwillig ein paar preisgünstigere Modelle, darunter das Sondermodell "Freestyle". Der Preis war mit 640 Euro schon eher im Rahmen des Möglichen - sobald ich die Steuerrückzahlung im nächsten Jahr erhalten hätte. Aber es kam noch besser. Beim nächsten Stadtbummel mit meiner Mutter zeigte ich ihr im Nähmaschinenfachgeschäft die Maschine, und sie machte spontan den Vorschlag, dass das doch ein Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk für mich sein könnte. (Da ich keine zwei Wochen nach Weihnachten schon wieder Geburtstag habe, bietet sich das an.) Meine Eltern, meine Schwester und mein Freund haben also zusammengelegt, und sie mir geschenkt, wofür ich ihnen ewig dankbar sein werde :-)
Inzwischen habe meinen Maschinenpark noch um eine Overlock, die Bernina 800 DL, sowie eine Covermaschine, die Janome Cover Pro 1000 DX, erweitert, die besonders beim Vernähen und Säumen von elastischen Stoffen gute Dienste tun.
Für ein Spezialprojekt habe ich mir sogar mal eine gebrauchte Filzmaschine zugelegt, die Happylock Special Punch, die inzwischen allerdings nur noch Staub ansetzt, aber man kann ja nie wissen... ;)
Was nähe ich so?
Hauptsächlich Kleidungsstücke. Auf dieser Seite findest du Fotos meiner fertigen Stücke.
Da mein Stoffberg zur Zeit - *g* - recht groß ist, gibt es hier ausserdem einen Einblick in meine Stoffsammlung.
Kannst du mir... - Hast du nicht... - Nähen Sie mir...?
Per Email erreichen mich immer wieder verschiedene Anfragen zum Thema Nähen. Da werden bestimmte Stoffe oder Schnittmuster gesucht, man bittet mich um Zusendung einer Anleitung, oder fragt mich, wieviel es kosten würde, eine kleine Kollektion Blusen zu nähen (alles schon passiert...).
Darum hier ein Hinweis in eigener Sache: Ich nähe nur zum Spaß und für mich selbst, bin keine gelernte Schneiderin und habe vor allem keinerlei finanziellen Interessen. Mein Motto: Keine Aufträge, nur Geschenke! ;-)
Ich bin sehr hilfsbereit und antworte gerne auf alle möglichen Fragen rund um das Nähen, wenn ich kann. Ich arbeite jedoch nicht im Auftrag, stelle keine Schnitte her, verfasse keine Anleitungen, wie ihr das ebay-Schnäppchen noch fünf Euro billiger selbst herstellen könnt, und nähe auch nicht in einer Woche fünf Karnevalskostüme oder ein Brautkleid. Ich bitte daher, von solchen und ähnlichen Anfragen abzusehen! ;-)
Für alle anderen Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, soweit meine laienhaften Kenntnisse dafür ausreichen. :-) |